Die Kastration von Hunden – Udo Gansloßer – Dr. Carina Kolkmeyer
Bewirkt die Kastration von Hunden eine Verhaltensänderung?
Da die Kastration von Hunden ein großer Einschnitt ins Hundeleben sein kann, ist es äußerst wichtig, immer Einzelfallentscheidungen zu treffen. Wurde nach einer Kastration eine Verhaltensänderung festgestellt, ist die enge Zusammenarbeit mit einem Tierarzt empfehlenswert. Zusätzlich ist es hilfreich sich über verschiedene Studienergebnisse zu informieren. Diese führen immer wieder vor Augen, dass es nach einer Kastration durch den Wegfall der Sexualhormone zu vermehrtem Stress, zu Panik, zu Aggression und/oder verminderter Geselligkeit kommen kann.
Hundetrainer/innen sollten über die möglichen verhaltensbiologischen Konsequenzen einer Kastration informiert sein. Führt eine Kastration zu einer Verhaltensänderung, ist es gut aktuelle Studienergebnisse zu kennen sowie Alternativen, die ergänzend zu einem angemessenen Training des Hundes von großer Bedeutung sind.
Während des Vortrags werden neben Studienergebnissen einige verhaltensbiologische Methoden dargestellt und auch praktisch direkt angewendet, indem Videos gemeinsam ausgewertet werden, um das Hundeverhalten korrekt einschätzen zu können.
Verhaltensbiologische Perspektiven einer Kastration sowie hormonelle Störungen wie Zyklusstörungen der Hündin werden ebenfalls thematisiert.
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Referenten
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Dr. Carina Kolkmeyer
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Udo GansloßerVerhaltensforscherUdo Gansloßer (*1956) ist Privatdozent für Zoologie. Seine wissenschaftliche Tätigkeit begann mit der Beschäftigung mit Baumkängurus, möglicherweise, weil deren recht unbeholfene Kletterversuche ihn an seine eigene sportliche Begabung erinnerten. Nach der Dissertation in Heidelberg kehrte er zum Bodenleben zurück und beschäftigte sich mit dem Sozialverhalten der Kängurus allgemein.
Am Zoologischen Institut Erlangen erhielt er 1991 die Lehrbefugnis. Seither hat er seine fachlichen Interessen auf andere Großsäuger ausgedehnt.
Seit einigen Jahren sind die Canidae (Hundeartige) einer der Schwerpunkte seiner Arbeitsgruppe, die sich interdisziplinär von rein zoologischen und tiermedizinischen Themen bis zu Fragen von Mensch-Hund-Beziehung, Tierschutzethik, Sozial- und Rechtswissenschaften erstreckt.
Seit 2006 ist er Privatdozent für Zoologie am Zoologischen Institut und Museum der Universität Greifswald und seit 2007 auch Lehrbeauftragter am Phylogenetischen Museum und Institut für Spezielle Zoologie der Universität Jena und führt regelmäßig Kurse in Verhaltensbiologie und Tiergartenbiologie durch, die durch einen. Biostatistikkurs an der Universität Würzburg, Sachgebiet Tierschutz abgerundet werden, sowie Gastvorlesungen an anderen Instituten (wie Institut für Tierhygiene und öffentliches Veterinärwesen). In der Zoologischen Beratung des Filander Verlag übernimmt er Beratungstätigkeiten für Zoos, Tierparks und Tierheime, Fortbildungsveranstaltungen und Publikationsbetreuung.
